Rückblick auf die Demo
20. November 2012 | von Kamran Salimi | Kategorie: Allgemein
Wir bedanken uns bei Euch allen für die großartige Beteiligung an unserer Demonstration „Für ein Recht auf öffentliches Stadt-Leben“, dass ihr alle so friedlich und fröhlich dabei wart. Besonderer Dank gilt neben allen an der Organisation Beteiligten unseren Rednern: Dem Schriftsteller Elmar Tannert, Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung und unseren Vorstandsmitgliedern Kamran Salimi, Peter Stutzmann und Felix Geismann.
Da weder unser Verein noch die Veranstaltung die Gestalt eines trojanischen Pferdes annehmen wollten, fand sich sowohl am Faltblatt über unseren Verein, als auch in den Redebeiträgen zur Vereinsvorstellung ein ausdrücklicher Hinweis auf das zweite aktuelle Themenfeld des Vereins, den geplanten Einkaufsschwerpunkt Rudolf-Breitscheid-Straße („Neue Mitte“). Keineswegs war das eine Bauernfängerei für ein ganz anderes Thema, sondern reine Bekanntmachung, womit sich unser Verein sonst noch so beschäftigt, Vorsitzender Felix Geismann wortwörtlich: „Heute geht es um etwas anderes.“ Niemand der an der Demonstration teilnahm, musste das automatisch so unterstützen, sehr viele tun es bekanntermaßen dennoch. Dass Oberbürgermeister Dr. Jung seinen Redebeitrag zum Demo-Abschluss am Grünen Markt nutzte, um nochmals auf das Thema Neue Mitte zurückzuführen, ist sein gutes Recht, aber niemand kann uns vorwerfen, das dann nochmal kurz kommentiert zu haben.
Schon im Gründungsaufruf unseres späteren Vorsitzenden Felix Geismann findet sich der Verweis auf die Problematik vom fortschreitenden Verlust historischer Bausubstanz und „von Investoren diktierten Großprojekten, bei denen der gesellschaftliche Nutzen mindestens fragwürdig und die Baukultur nachrangig sind“ – So schon seit dem 26. September 2012 öffentlich nachzulesen im FürthWiki-Artikel. In den Vereinszielen schlägt sich das als „Förderung von Kunst und Kultur, des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege, […] der Heimatpflege und Heimatkunde“ eindeutig nieder.
Dass Einzelne wegen unserer Position zum Thema Parkhotel Abstand davon nehmen, sich unseren Aktivitäten für einen Erhalt öffentlichen Stadt-Leben anzuschließen, ist nicht nur deswegen befremdlich, weil es uns um eine Verbesserung des Vorhabens geht und nicht um eine Verhinderung. Es ist auch deswegen bedenklich, weil es die Frage aufwirft: Wo soll es hinführen, wenn keine Zusammenarbeit mehr möglich ist, nur weil man bei einem ganz anderen Thema unterschiedlicher Meinung ist? Kommunalpolitik nach dem Motto „Mitmachen darf nur wer unserer Meinung ist“ dürfte ein sicherer Weg in die Sackgasse sein. Für uns ist die Kontroverse elementarer Bestandteil demokratischen Miteinanders. In einem breit aufgestellten Netzwerk verschiedenster Interessengruppen muss nicht jeder Einzelne jedes Thema mittragen, müssen wichtige Positionen durch Mehrheitsentscheidungen der Mitglieder ausgelotet werden – und im Fall der Neuen Mitte geschah dies nach lebhafter und tiefgründiger Diskussion mit großer Einhelligkeit. Konstruktive Zusammenarbeit muss im Gefüge einer (kleinen) Großstadt themenbezogen möglich sein. Gerade vor diesem Hintergrund ist der Vorstoß des Oberbürgermeisters positiv hervorzuheben, der unserem Vereinsvertreter Kamran Salimi in der gestrigen Stadtratssitzung die Gelegenheit gab, kritisch Stellung zur „Neuen Mitte“ zu beziehen. Hierfür bedanken wir uns ausdrücklich.
Schlagwörter: Demo, Neue Mitte
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