Letzte Ausfahrt Wochenmarkt

22. Mai 2017 | von Kamran Salimi | Kategorie: Allgemein

Letzte Ausfahrt Wochenmarkt

Am Montag, den 22. Mai (Wirtschaftsausschuss), und am darauffolgenden Mittwoch (Stadtrat) sollen die Weichen für den Wochenmarkt auf der Rudolf-Breitscheid-Straße gestellt werden. Wir sind Fürth e. V. wirft kurz vor der Beschlussfassung entscheidende Fragen auf, die bislang unbeantwortet blieben. Dabei sind Standort und Gestalt des zukünftigen Wochenmarkts nicht alternativlos. Wir sind Fürth e. V. hat schon früh einen Standort am Bahnhofsplatz vorgeschlagen, der sich nach wie vor angesichts der vielen ungelösten Probleme mit Dringlichkeit empfiehlt.

Container-Allee: Is des schee?
Container allein machen aus dem Fürther Wochenmarkt keinen Münchener Viktualien- oder Wiener Naschmarkt. 19 geplante Container links und rechts von der Rudolf-Breitscheid-Straße bilden eine hässliche Allee. Wie eine Mauer unterbinden sie die Blickbeziehung zwischen Freiheit und Konrad-Adenauer-Anlage. Nur tageweise beschickte Marktstände werden durch die aufwendigen Container zu einem echten Problem, da sie in geschlossenem Zustand die Attraktivität des Marktes gewiss nicht steigern.

Freiheit war gestern
Bei so viel Fressbuden, wie für den Wochenmarkt geplant, droht den traditionellen Veranstaltungen auf der Fürther Freiheit ein handfestes Finanzierungsproblem. Egal ob Fürth-Festival, New-Orleans-Festival oder Public Viewing – alle diese Veranstaltungen leben von eigenen gastronomischen Angeboten. Die neue Konkurrenz würde vermutlich bei vielen dieser Veranstaltungen Finanzierungslücken reißen und somit das Überleben der Events gefährden. Zusätzlich kollidiert der neue Wochenmarkt auch in Hinblick auf Rettungswege, die Versorgung sowie den Auf- und Abbau mit den Festivitäten und Märkten auf der Freiheit.

Kärwa-Betrieb: Wochenmarkt – Unbekannt verzogen
Container sind in der Rudolf-Breitscheid-Straße nur deshalb notwendig, damit der Wochenmarkt der Kärwa Platz machen kann. Während der Kärwa wird es somit zukünftig keinen Wochenmarkt mehr geben. Die alljährlichen Umzugskosten werden sicher nicht zu vernachlässigen sein und die Händler bzw. deren Kunden belasten.

15 % Gemüse = Wochenmarkt?
Der „Schnabuliermarkt“ lebt in Form des neuen Wochenmarktkonzeptes fort. Gastronomie überwiegt das Angebot von Obst und Gemüse – und dies in einer Umgebung, die ohnehin schon eine Vielzahl von Cafés und Restaurants bereithält. Der Aspekt der Nahversorgung gerät ins Hintertreffen. Für Champagner und Austern ist in Fürth an dieser zentralen Stelle kein Bedarf!

Vorne hui? Hinten pfui!
Viele infrastrukturelle Fragen sind nach wie vor offen. So sind zum Beispiel die Anlieferung und Entsorgung immer noch ungeklärt. Statt einer zentralen Müllentsorgung steht zu befürchten, dass individuelle Lösungen hinter den Containern die Rückansicht des Wochenmarkts von der Freiheit und der Konrad-Adenauer-Anlage verschandeln.

Radwege = Irrwege
Die Straße vor Wöhrl, Schnatzky und Staudt wird mit Nutzungen überfrachtet. Fußgänger, Fahrrad- und Autofahrer sowie Lieferverkehr müssen sie sich teilen. Die ehemalige Radwegverbindung über die Rudolf-Breitscheid-Straße wird durch den Wochenmarkt blockiert. Fürth macht damit einen Rückschritt in Sachen Fahrradfreundlichkeit.

Markt um jeden Preis?
Die aufwendige und teure Containerlösung ist nur deshalb notwendig, weil der neue Wochenmarkt traditionelles Kärwa-Gebiet in Beschlag nehmen soll. Sind drei Wochen weniger Wochenmarkt im Jahr die höheren Kosten wert?

Das Konzept eines Wochenmarktes von Wir sind Fürth e. V. stellt eine Alternative dar!
Ein echter Wochenmarkt mit festen Marktständen auf dem Bahnhofsplatz bietet gegenüber dem „Schnabuliermarkt“ in der Rudolf-Breitscheid-Straße folgende Vorteile:

Deshalb empfehlen wir allen Stadträten, jetzt auf die Bremse zu steigen und die letzte Ausfahrt Wochenmarkt zu nehmen.

Wir sind Fürth e. V.


Stellungnahme zum Download:
Letzte Ausfahrt Wochenmarkt

 

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